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verwahrloster Hund

Die Tierquäler – sie sind mitten unter uns

Nachruf auf eine arme kleine Hündin 


Sonntag, 02.09.07, frühmorgens. Während die meisten Menschen noch in seligem Schlummer liegen, ringt eine kleine hellbraune Hündin mit dem Tod.

Dann endlich, um kurz nach 7 Uhr, erreicht uns im Tierheim Kronach ein Anruf der Polizei. In Gehülz bei Kronach liege ein verwahrloster Hund in einem Garten, der abgeholt werden müsse. Ich fahre natürlich sofort los.

Alles habe ich erwartet - einen Streuner, vielleicht auf Freiersfüßen nach einer läufigen Hündin, vielleicht entkräftet oder sogar angefahren – doch auf den Anblick, der sich mir wenig später bietet, bin ich nicht gefasst. In besagtem Garten, zu Füßen eines kleinen Abhangs, liegt ein mittelgroßer zotteliger Hund vor mir. Sein Anblick treibt mir die Tränen in die Augen.
Noch nie in meinem Leben, selbst nach 20 Jahren Tierheim-Erfahrung, habe ich einen derart ungepflegten und verwahrlosten Hund gesehen. Das bisschen Fell, das noch von dem ausgemergelten Hundekörper in Büscheln absteht, war wohl mal hellbraun und ist unglaublich dreckig. Größtenteils jedoch ist der Hund völlig kahl und so übersät mit Flöhen, dass man sie nicht mehr zählen kann.
An einem Bein ist ein großes Stück nacktes Fleisch zu sehen, vermutlich durch den starken Juckreiz wund gekratzt. Es ist ein Bild des Elends, wie ich es noch nie gesehen habe und auch nie mehr sehen möchte!

Das Schlimmste jedoch ist, dass mir sofort klar wird, dass der Hund zu meinen Füßen im Sterben liegt. Er liegt auf der Seite, ist apathisch und nicht mehr ansprechbar. Bewegen kann er sich nicht mehr, nur seine Hinterläufe zucken ab und zu und alle paar Minuten entringt sich ein jämmerliches Japsen seiner Kehle.

Vielleicht ist das armselige Wesen von einem Auto angefahren worden und hat sich gerade noch in den Garten geschleppt. Äußerlich ist zwar nichts zu erkennen, aber es könnten ja innere Verletzungen vorhanden sein.
Andererseits könnte es auch möglich sein, dass der Hund, der sich bei näherem Hinsehen als Hündin entpuppt, am Verhungern ist, dünn und ausgemergelt ist sie jedenfalls. Vielleicht ist sie ja schon Monate lang auf Wanderschaft, ohne ausreichend Nahrung und zusätzlich geschwächt durch Krankheit, Erschöpfung und Alter (den Zähnen nach zu urteilen ist sie mindestens 10 Jahre alt, eher älter).

Mir wird sofort klar, dass hier jede Hilfe zu spät kommt. Auch die beiden Polizisten vor Ort, die mir helfen, den Hund ins Auto zu tragen, sind erschüttert. Solch einen Anblick, mitten im zivilisierten Deutschland, haben sie wohl auch noch nie gesehen.

Ich frage mich immer wieder, wo dieser Hund wohl herkommt. Er kann doch nicht urplötzlich aufgetaucht sein! Warum hat ihn denn niemand früher gesehen und dem Tierschutzverein gemeldet? Oder vegetierte er vielleicht jahrelang, ungesehen von aller Welt, in einer Scheune oder einem Keller und wurde dann schließlich ausgesetzt, um ihn los zu sein? Kann es denn wirklich wahr sein, dass hier in Deutschland, mitten unter uns, ein Hund derartig von Krankheit, Hunger und Leid gezeichnet sein kann, ohne dass jemand den Mund aufmacht? Wer weiß, wie oft die arme Hündin mit hoffnungsvollen Augen irgendwo um Futter gebettelt hat und nur mit einem Fußtritt und den Worten „Hau ab, du räudiger Köter“ verscheucht worden ist? Aber sie konnte doch nichts für ihr Aussehen und hätte unsere Hilfe so nötig gehabt. Doch nun ist es zu spät, der „Point of no return“ schon überschritten.

Ich fahre sofort zum Tierarzt, der meine laienhafte Diagnose bestätigt. Das Letzte, das wir noch wir diese geplagte Hundeseele tun können, ist, ihr weiteres Leid zu ersparen und sie schnell und schmerzlos einzuschläfern.
Selbst, als sie bereits tot ist, müssen wir sie noch kräftig mit Flohspray einsprühen, weil die Flöhe in Scharen den toten Wirtskörper verlassen.

Im Tierheim angekommen, sind meine Kolleginnen entsetzt über den Anblick des verwahrlosten Hundes, der so viel Leid erdulden musste. Sprachlos stehen wir alle noch einmal um den ausgemergelten Leichnam und es gibt keinen, der keine Tränen in den Augen hat.

Am nächsten Tag fahre ich den kleinen Körper, verpackt in einen blauen Plastiksack, nach Neuses zur Tierkörpersammelstelle. Die leichte Last wird auf einen LKW geworfen und ab geht die Fahrt zur Tierkörperverwertungsanstalt.

Ade, kleine Hündin, mach´s gut! Im Hundehimmel wirst Du es sicher besser haben, als jemals im Leben zuvor. Und damit Dein Tod nicht ganz umsonst war, werde ich Deine Geschichte jedem erzählen, in der Hoffnung, die Menschen auf das oftmals stille und heimliche, aber doch grenzenlose Leid ihrer vierbeinigen Mitgeschöpfe aufmerksam zu machen und ihnen Mut zu machen, Missstände rechtzeitig anzuprangern. Denn nur, wenn wir Bescheid wissen, können wir helfen.

Und übrigens: Sollte jemand die Hündin oder gar deren Besitzer erkannt haben, würden wir uns über eine kurze Nachricht sehr freuen.

Tierheim Kronach
09261 / 20111





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